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Was ist ein Bildschirmlesegerät?

Ein Bildschirmlesegerät ist ein elektronisches Hilfsmittel, das Zeitschriften, Fotos und anderes gedrucktes Material stark vergrößert und in verschiedenen Varianten darstellen kann. Im Folgenden wird zunächst das grundlegende Prinzip von Bildschirmlesegeräten vorgestellt. Anschließend finden Sie einige Hinweise dazu, für wen ein solches Gerät sinnvoll sein könnte.

Das Funktionsprinzip

Die grundlegende Funktionsweise eines Bildschirmlesegeräts ist recht einfach zu erklären.

Hauptkomponente ist eine elektronische Kamera, die die Vorlage, also z. B. ein Buch oder einen Brief, aufnimmt. Die Kamera ist in der Regel mit einem Zoom-Objektiv ausgestattet. Dadurch kann sie die Vorlage mit einer unterschiedlich starken Vergrößerung aufnehmen.

Das von der Kamera gelieferte Signal wird anschließend von der Videoelektronik des Geräts verarbeitet. Dieser Teil erlaubt es, das Bild auf verschiedene Weise zu manipulieren. Beispielsweise können Vorder- und Hintergrundfarbe vertauscht und so eine sogenannte Negativdarstellung erzeugt werden.

Das so veränderte Bild erscheint anschließend auf einem Monitor.

Auch wenn es heute diverse Varianten und Mischformen gibt, die im Kapitel Allgemeine Übersicht ausführlich vorgestellt werden, hat sich dieses Grundprinzip im Laufe der Jahrzehnte nicht verändert.

Geblieben ist auch das Problem, dass die Kamera wegen der Vergrößerung normalerweise immer nur einen Teil der Vorlage aufnehmen kann. Der klassische, aber auch heute immer noch weit verbreitete Weg besteht darin, das Lesegut unter der Kamera zu verschieben. Dazu liegt z.B. das Buch auf einer Platte, die sich nach links und rechts sowie vorne und hinten bewegen lässt – dem sogenannten Kreuztisch. In neuerer Zeit sind noch zwei andere Lösungen erschienen:

Die Art und Weise, wie die Vorlage bewegt wird, bestimmt wesentlich die Gestaltung des Arbeitsplatzes und ist daher auch ein wichtiges Auswahlkriterium. Für weitere Informationen siehe außerdem den Abschnitt Bauformen im Kapitel Allgemeine Übersicht.

Für wen könnte ein Bildschirmlesegerät sinnvoll sein?

Üblicherweise wird bei der Anschaffung von Hilfsmitteln ein Vorrang optischer vor elektronischen Sehhilfen propagiert. Das heißt: Elektronische Geräte sollte man nur in Betracht ziehen, wenn optische nicht mehr ausreichen. Diese Rangfolge ist im Prinzip vernünftig, denn optische Hilfsmittel sind in der Regel

Wann lohnt es sich dann also, über die Anschaffung eines Bildschirmlesegeräts nachzudenken? Wie bereits beschrieben, sind die Charakteristika dieses Hilfsmittels, dass es die Vorlage zum einen stark vergrößert, zum anderen aber auch modifiziert (z. B. mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund) wiedergeben kann.

Ein Bildschirmlesegerät erscheint daher dann sinnvoll, wenn gerade eine starke Vergrößerung oder eine modifizierte Darstellung gebraucht werden, also mehr als  optische Hilfen bieten können. Wann diese Schwelle überschritten ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Dafür sind die Arten von Sehbehinderungen und das subjektive Empfinden zu verschieden. Auf zwei Faktoren sollte man achten:

Elektronische Lupen

In den letzten Jahren sind auch elektronische Lupen modern geworden. Diese Geräte ähneln in ihrem Aussehen teilweise konventionellen optischen Lupen, funktionieren aber technisch wie ein Bildschirmlesegerät. Das heißt, das Lesegut wird von einer elektronischen Kamera aufgenommen und nach Bearbeitung durch die Videoelektronik auf einem Bildschirm wiedergegeben. In der Regel stecken alle Komponenten in einem Gehäuse. Es gibt allerdings auch Geräte, bei denen die Kamera separat ist. Die Stromversorgung übernimmt wahlweise ein eingebauter Akku.

Um den Rahmen dieses Portals nicht zu sprengen, werden elektronische Lupen hier nicht weiter behandelt. Die Hinweise zu Bildschirmlesegeräten sind aber zum größten Teil auf sie übertragbar. Als weiteres Auswahlkriterium sollte man auf die Laufzeit des eingebauten Akkus achten, denn nur ein vernünftiger Akku garantiert echte Mobilität und damit den wichtigen Vorteil elektronischer Lupen gegenüber stationären Bildschirmlesegeräten. Leider ist die Laufzeit der Akkus heute meistens noch gering (ein bis zwei Stunden).

Datum der letzten Aktualisierung

Zuletzt bearbeitet: 09.12.2007

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